Author : Anne

Um 7.00 Uhr klingelt der Wecker.

Sie sagt, sie hat uns angesehen, wie es uns ging. Ganz dünn waren wir. Die Haut ganz dünn. Wurde immer dünner mit den Monaten. Immer dünner. Riss fast. Die Haut.

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Der Wecker klingelt. Es ist 7.00 Uhr.

Es tut mir gut, mit Menschen zu sprechen, die ihn kannten. Die sagen, weißt du noch? Die sich erinnern. Fragen. Wie war das nochmal? Erzählen von ihrem Erleben mit ihm. Mit uns. Die lachen. Mit uns. Die uns aushalten.

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Ich bin wach. Schon lange.

Wir gehen los. Ziehen um die Häuser. Die Kinder klingeln. Wir warten vor den Türen. Andere Kinder begegnen uns. Verkleidet. Wie gut das ist. So eine Verkleidung. Denke ich. Ein Mantel. Wie gut.

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Nachspüren: Die Ansprache für Josef

So liegt in aller Müdigkeit etwas Schönes und Tröstliches, eine Begeisterung über ein Kind, das mit seinem kurzen und schweren Leben euch, seine Eltern und seine Schwester und mit ihnen viele Menschen bewegt, berührt und verändert hat.

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Schon lange bin ich wach. Schon lange.

Die Glocken läuten. Schmerz. Nur Schmerz. Eine andere Form von Schmerz. Ich spüre die Schwere des Sarges nicht. Die Menschen. Sie bilden eine Gasse. Wir gehen hindurch. Laufen zum Grab. Hinter uns. Die Menschen.

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Ich bin wach. Schon lange. Es ist 7.00 Uhr.

Dann. Stehen Josefs Sachen im Hof. Werden eingeladen. In den Transporter. Ich stehe am Fenster. Weine. Schluchze. Laut. Sehr laut. Josefs Zimmer gibt es nicht mehr. Seine Sachen gibt es nicht mehr. Werden nun aufbereitet für andere Kinder.

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